1) Erzähl uns doch bitte einmal kurz wer du so bist und was du so machst.

Meine Leidenschaft gehörte schon als Kind der Bewegung; ich war begeisterte Turnerin, ich liebte es, draußen auf der Wiese Spagat, Brücke, Radschlag, Handstand etc. zu üben… Mein Traum war das Fernsehballett oder Artistin im Zirkus (wie viele Mädchen) zu werden, was aber sehr schwierig war zu verwirklichen. Nach dem Abitur studierte ich zunächst Pharmazie, erlernte sozusagen aus heutiger Sicht das Handwerkszeug einer modernen (Kräuter-) Hexe. Da ich mich schon frühzeitig neben dem Interesse für die Anatomie und Physiologie des Menschen mit seiner individuellen Körperlichkeit und den verschiedenen gesundheitsfördernden Aspekten beschäftigte sowie selbst immer ein innerlich und äußerlich bewegter Mensch war, entwickelte sich mehr und mehr der Wunsch, die Bewegung und den Tanz zu meinem zentralen Thema in meinem Leben zu machen.

Erste Berührungen mit dem modernen Tanz – insbesondere dem Tanztheater – hatte ich während meines Studiums in Leipzig. Meine Faszination für Pina Bausch (Tanztheater Wuppertal) entwickelte sich zu einem sehr intensiven Tanztraining in Rostock und Hamburg sowie Mitgliedschaft in einer freien Tanzcompany mit vielen Bühnenauftritten. So führte mich mein Weg durch die Faszination des Tanzes zur immer weiteren Erforschung der Bewegungsvielfalt und damit im Jahr 1997 zu der wunderbar(st)en zweiten Ausbildung in meinem Leben – der ganzheitlichen Bewegungs- und Tanzpädagogik/~therapie nach Dore Jacobs in Essen/NRW. Der zweite – mir sehr wichtige Bereich – ist die Tanztherapie. Sie kann einen Zugang zu Deinen innersten Gefühlen, aber auch Blockaden sein und bringt diese durch Bewegung, Tanzen, Körpersprache zum Ausdruck.

 

Andrea Yoga am Strand2) Was für eine Art für Yoga unterrichtest du und warum hast du dich grade für diese Art entschieden?

Ich habe viele Jahre selbst regelmäßig Yoga geübt, habe verschiedene Kurse besucht und bin dann auch mit Pilates in Berührung gekommen. Bei dem Vergleich beider Systeme – die sehr nah beieinander liegen(!), habe ich mich für Pilates entschieden, da hier der Focus auf der Körpermitte liegt. Mein Lieblingssatz im Unterricht ist: „Jede Bewegung kommt aus der Körpermitte.“ Diese Bewußtheit für unsere Körpermitte zu vermitteln, eingebunden in die unzähligen Pilates-Kräftigungs- und Dehnungsübungen, liegt mir sehr am Herzen. Meine Yogaerfahrungen sowie Feldenkrais und die Körperarbeit aus dem Tanz fließen ganz natürlich mit ein – meine Kurse nenne ich deshalb auch PILATES-YOGABESEELT.

 

3) Was bedeutet Yoga für dich persönlich und was möchtest du mit deinem Unterricht weitergeben?

Yoga sind – wie wir alle wissen – nicht nur die körperlichen Übungen/Asanas, sondern es ist ein Weg, eine Lebenshaltung. Ich kann also Yoga leben, ohne es zu unterrichten. Im Achtsamkeitstraining, das ich auch gebe, sind eine Reihe von Yogaübungen enthalten, die in diesem Kontext sehr viel Ruhe und auch seelische Stärke geben. Ich liebe es, meinen Teilnehmern immer einen Funken (oder mehrere) von meiner eigenen Begeisterung für unseren Körper und dessen Weisheit weiterzugeben. Außerdem ist mir der therapeutische Aspekt beim Pilates-Yogabeseelt sehr wichtig – also was können einzelne Übungen auf der organischen sowie psychosomatischen Ebene bewirken? – dabei hilft mir auch meine Ausbildung auf dem Gebiet der Atemtherapie nach Ilse Middendorf.

 

Andrea Nahaufnahme4) Was bedeutet das Innenzeiten für dich?

Der Raum „Innenzeiten“ gibt natürlich den Rahmen zum Üben und Sein für jeden einzelnen Kursteilnehmer. Wie es auch im Namen schon anklingt, bedeutet es für mich, allen interessierten Menschen eine kurze Zeit zum Innehalten zu ermöglichen, sich durch die bewußte Körperwahrnehmung mit ihrem Inneren zu verbinden. „Innenzeiten“ lebt durch die verschiedenen Angebote auf dem Gebiet des Yoga und vieler anderer Seminare, schafft einen Raum in einer sehr hektischen und unter Druck stehenden Zeit und macht die KTV noch vielfältiger und reicher…

5) Gibt es etwas, das du unseren Lesern mit auf den Weg geben möchtest?

Hm – da muß ich überlegen … Ein ganz zentrales Anliegen ist es mir zu sagen: – Egal, was gerade in Deinem Inneren ist, was Dich bewegt, aufwühlt oder ärgert, hab keine Angst, schau es Dir an und vertraue, daß sich alles verändert. Komm – und verbinde Dich mit Deinem Inneren, lerne Deinen inneren Reichtum kennen und glaube daran, daß jede Erfahrung wichtig ist. Uns GANZ werden läßt.
Komm – und nähre Dein Inneres durch Bewegung.
Komm – und laß Deine Seele tanzen…